ETEP
Förderung der emotionalen und sozialen Entwicklung

Das Akronym ETEP steht für Entwicklungstherapie und Entwicklungspädagogik und bezeichnet ein pädagogisches Programm, mit dem Kinder mit erkennbaren Verhaltensauffälligkeiten und Verhaltensverzögerungen individuell gefördert werden. Grundlage hierfür ist ein Entwicklungsmodell, welches in den Bereichen Verhalten, Kommunikation, Sozialisation und Kognition für das Alter von 0 bis 16 Jahren fünf relevante Entwicklungsstufen identifiziert.

Das Programm wurde in den 1970er Jahren von der Professorin Mary M. Woods entwickelt und ist eine Kombination ausgewählter Verhaltenstheorien und psychodynamischen Theorien. Damit verbindet es Inhalte der Psychologie und Pädagogik und knüpft an Inhalte an, die insbesondere für die Ausbildung der ErzieherInnen und Lehrkräfte wichtig sind. Das Programm wurde in den 1990er Jahren von Marita Bergson für den deutschsprachigen Raum übersetzt und dadurch nutzbar gemacht.

Für die Einschätzung der altersgemäßen oder altersverzögerten Entwicklung wird ein entwicklungstherapeutischer Lernziel-Diagnose-Bogen (ELDiB) mit insgesamt 182 Items zur Fähigkeitsbeschreibung genutzt. Dieser beschreibt das individuelle Fähigkeitsprofil der SchülerInnen und die Ziele für den individuellen Entwicklungsplan (IEP). Ergänzend werden auch biographische Informationen genutzt: Hierbei erweisen sich Informationen zu Entwicklungsängsten, erlernten Abwehrmechanismen, existentiellen Krisen und individuellen Wahrnehmungsmustern als grundlegend.

Für die individuelle und entwicklungsentsprechende Förderung sind vier Leitgedanken maßgeblich:

  • Wir richten unseren Blick auf die Stärken, denn damit fördern wir das Selbstvertrauen der SchülerInnen und unterstützen den Aufbau von entwicklungsangemessenen Verhaltensweisen.
  • Wir folgen der Entwicklungslogik, denn auch wenn sich die Voraussetzungen und Erfahrungen der SchülerInnen unterscheiden nimmt der soziale, emotionale und verhaltensbezogene Entwicklungsprozess einen vorhersagbaren Verlauf.
  • Wir schaffen die Rahmenbedingungen für Freude und Erfolgserlebnisse, denn damit motivieren wir die SchülerInnen neue Verhaltensweisen zu erlernen.
  • Wir sorgen für bedeutsame Erfahrungen, denn damit begünstigen wir den Lernerfolg der SchülerInnen.

An unserer Schule werden ausgewählte SchülerInnen pro Woche für 3 Doppelstunden in kleinen Lerngruppen von unseren dafür ausgebildeten ETEP-KollegInnen betreut. Ein Wesensmerkmal des dafür bereitstehenden ETEP-Raumes ist die unterstützende Strukturierung der Unterrichtsumgebung und eine motivierende Auswahl und Gestaltung des Unterrichts- und Spielmaterials.