Sozialpädagogischer Bereich
Die Arbeit im sozialpädagogischen Bereich der Heinrich-Seidel-Schule soll die Toleranz, das Miteinander und die Selbständigkeit der Kinder fördern. Sie gibt Anregungen zur Freizeitgestaltung und schafft inhaltlich einen Ausgleich zum Unterricht. Weiterhin bietet der sozialpädagogische Bereich Entspannung, Erholung sowie Gelegenheit zu körperlicher Betätigung, zu kreativer Gestaltung und zu Erfahrungen mit der Umwelt.
In unserer Schule werden die SchülerInnen zurzeit von ca. 50 ErzieherInnen sowie SozialpädagogInnen mit staatlicher Anerkennung oder vergleichbarer Qualifikation betreut. Eine ausgewogene Mischung von erfahrenen Pädagoginnen und Pädagogen sowie Berufseinsteigern und deren unterschiedliche Kompetenzen bilden die Grundlage für vielfältige Angebote in allen Bereichen des Schulalltags.
Insgesamt sind wir in sieben Arbeitsbereichen tätig (Auszug aus der Konzeption des sozialpädagogischen Bereichs):
Soziales Lernen
Die Vermittlung von geltenden gesellschaftlichen Normen und humanistischen Werten, demokratischen Grundsätzen, Toleranz, Rücksichtnahme, Respekt und Regeln des Zusammenlebens ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Das geschieht unter Beachtung der Einzigartigkeit jedes Einzelnen, seiner Bedürfnisse und der Schaffung eines entsprechenden Freiraums für ihn innerhalb der Schulgemeinschaft. Dieser Prozess ist eng mit der Ausprägung von selbstständigem und eigenverantwortlichem Handeln verbunden.
Neben dem alltäglichen sozialen Lernen gibt es wöchentlich eine Unterrichtsstunde „Soziales Lernen“, die von Klassenlehrer*Innen und Erzieher*innen gemeinsam geplant und umgesetzt wird. In diesen, im Stundenplan fest verankerten Stunden werden sowohl altersentsprechende spezifische Themen als auch aktuelle Konfliktsituationen bearbeitet. Ergänzend dazu, werden regelmäßig in Zusammenarbeit mit dem Schulsozialarbeiter, Projekte und Gruppenveranstaltungen organisiert und durchgeführt. Durch die Integration der Sozialen Gruppe in den Schulalltag besteht vor allem für Kinder der 3. Klassen ein zusätzliches Angebot zur Erweiterung und Förderung sozialer Kompetenzen.
Schularbeitszeit und unterrichtsergänzende Angebote
Um eine enge Verknüpfung von Schule und SpB zu gewährleisten findet eine intensive Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften und Erzieher*Innen statt. So ist wöchentlich eine Klassenteamstunde fest im Stundenplan gesteckt und somit ein regelmäßiger Austausch zwischen den Kolleg*Innen gewährleistet. Die partiellen Unterstützung der Lehrkräfte im Unterricht durch die Erzieher*innen, um z.B. die individuelle Förderung besser zu realisieren, die Betreuung der Schularbeitszeit sowie eigene unterrichtsergänzende Angebote, in denen aktuelle Lerninhalte durch die Erzieher*innen vertieft werden, sind Ausdruck dieser engen Verzahnung.
Sozialpädagogische Angebote
In der ergänzenden Betreuung möchten wir möglichst viele Interessen der Kinder berücksichtigen und ihnen die Möglichkeiten schaffen, diesen auch nachgehen zu können. Dazu gibt es neben der ungebundenen „freien Zeit“, die unterschiedlichsten Angebote durch das Erzieher*innenteam, die gruppenintern und zu großen Teilen gruppenübergreifend angeboten werden. Eine breite Palette an kreativen, musischen und sportlichen Angeboten garantiert allen Kindern eine abwechslungsreiche, pädagogisch sinnvolle und altersgerechte Freizeitgestaltung. Neben diesen offenen Angeboten bietet der SpB auch feste Arbeitsgemeinschaften an, die regelmäßig einmal in der Woche stattfinden. Diese werden sowohl von den Kolleg*innen des Erzieherteams als auch von externen Kräften angeboten.
Ausflüge, Feste, Aktionstage und temporäre Projekte sind fest im Jahresarbeitsplan verankert und werden gemeinsam von Lehrkräften, Erzieher*innen und Kindern geplant, vorbereitet und durchgeführt. Jeds Jahr findet als Höhepunkt des Schullebens ein großes Sommerfest statt.
Ferienbetreuung
In allen Schulferien bieten wir den Kindern mit einem entsprechenden Betreuungsanspruch ein abwechslungsreiches Programm an. So gehören Ausflüge zu den verschiedensten Zielen, wie z.B. das Exploratorium, Theater, Kino, Freibad, Kinderbauernhof oder Abenteuerspielplatz zu den Angeboten, wie auch verschiedenste Aktivitäten vor Ort, z.B. gemeinsames Kochen, Sportspiele, Basteln oder Gesellschaftsspiele. Dazu kommen durch den Träger zentral organisierte Aktionstage oder auch die Möglichkeit, an Ferienfahrten der tjfbg teilzunehmen. Die Betreuung wird in der Regel in allen Schulferien, außer in den Weihnachtsferien, durchgehend angeboten.
Zudem gibt es in den Schulferien immer eine schulübergreifende Aktion der tjfbg gGmbH. Dazu kommen Kinder aus den verschiedenen SpB‘n der Kooperationsschulen des Trägers zusammen. Dieser besondere Tag steht jeweils unter einem anderen Motto. Ziele dieser Aktionen sind u.a. das Kennenlernen neuer Angebote anderer Sozialpädagogischer Bereiche und die Vernetzung der SpB untereinander. Für die Kinder ist die Erkundung neuer Stadtbezirke interessant und aufregend. Zudem erweitert es ihren Blick auf ihre Heimatstadt.
Mottos vergangener schulübergreifender Aktionen waren unter anderem: „Spielen macht schlau“ (Gesellschaftsspieletag), „Das 5. Element“ (naturwissenschaftlich/technischer Experimentiertag), „tjfbg on the move – alles bewegt sich“, „Scotland Yard“ (Stadtspiel), Formel tjfbg-DAS große Rennen (ein bewegter Tag).
Integration und Inklusion
Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit des Sozialpädagogischen Bereiches ist die zusätzliche Förderung und Betreuung von Kindern mit besonderen Problemlagen. Dafür stehen dem Team aktuell 11 Kolleg*innen mit der Zusatzqualifikation Integrationserzieher*in zur Seite. Eine zunehmende Anzahl an Kindern mit Integrationsbedarf und den damit verbundenen Problemen im Schulalltag erfordert verstärkt den Einsatz von speziell ausgebildeten Erzieher*innen, die diese Kinder individuell und differenziert fördern und ihnen helfen sich in die Regelklassen zu integrieren und die Lerninhalte erfolgreich zu bewältigen. Neben der Unterrichtsunterstützung, Freizeitgestaltung, Aus – und Entspannungszeiten während des Schulbesuchs sowie der Begleitung bei Ausflügen, Klassenfahrten und Projekten dieser Kinder arbeiten unsere Integrationserziehr*Innen eng mit den Sonderpädagog*Innen der Schule in verschiedenen temporären Lerngruppen und Beratungsgremien, wie z.B. der Expertenrunde, zusammen. Außerdem sind sie für alle Pädagog*innen und Eltern der Schule Ansprechpartner und Berater für den Umgang mit Kindern mit besonderen Problemlagen. In der täglichen Arbeit der Integrationserzieher*innen nimmt der Inklusionsgedanke immer breiteren Raum ein und die Kolleg*innen bemühen sich, innerhalb der gegbenen Rahmenbedingungen diesen verstärkt umzusetzen. Dazu findet eine intensive Konzeptarbeit statt, um immer wieder neue Möglichkeiten gelebter Inklusion zu finden und erfolgreich zu praktizieren.
Sprachförderung
Die Sprachförderung gehört zu einer der wichtigen Säulen im gesamten Schulalltag. Auf Grund des hohen Anteils an Schüler*innen mit Nichtdeutscher Herkunftssprache von ca. 97% aus mehr als 20 Nationen, besteht die Notwendigkeit auch in der Arbeit des SpB hierauf einen besonderen Fokus zu legen. Die Palette reicht dabei von speziellen Sprachbildungsangeboten in unserem Lese – und Literaturzentrum (z.B. Bilderbuchkino, Lesewettbewerben u.a.), über Angebote in der Freizeitgestaltung in Form von Sprachfördernden Spielen (z.B. Scrabble, Tabu u.a.), intensive Gespräche bis hin zu einem korrektiven Feedback durch die Pädagog*Innen. Desweiteren achten alle Kolleg*Innen darauf, dass sich an unserer Schule nur in deutscher Sprache verständigt wird. Gemeinsame Sprachprojekte unserer Schüler*Innen mit ihren Eltern sowie die intensive Integration von Kindern mit Flüchtlingshintergrund in die Regelklassen ergänzen das breite Angebot an Sprachförderangeboten.
Elternarbeit
Ein weiteres Merkmal der Arbeit des Sozialpädagogischen Bereiches ist das ständige Bestreben, Eltern in das Gesamtkonzept mit einzubinden und so auf allen Ebenen des Schulalltags ein enges Zusammenwirken von Kindern, Eltern und Pädagogen zu erreichen. Ein gegenseitiger wertschätzender und achtungsvoller Umgang mit den Eltern ist für uns dabei von grundlegender Bedeutung.
Die Begegnung zwischen Eltern und Erzieher*innen findet täglich vor allem in der Abholsituation (so genannte Tür-und Angelgespräche) statt, aber auch in geplanten Gesprächen, offenen Elternabenden, Elternsprechtagen und bei der Einbindung von Eltern bei Ausflügen oder Aktionen des SpB.